Zhuzhou Stinky Tofu: Kann die stinkende Köstlichkeit wirklich den Gaumen verführen?

 Zhuzhou Stinky Tofu: Kann die stinkende Köstlichkeit wirklich den Gaumen verführen?

Die Küche Zhuzhous, einer Stadt im südchinesischen Hunan-Provinz, ist bekannt für ihre scharfen und aromatischen Aromen. Eine besonders interessante Spezialität dieser Region ist der “Stinketofus”, ein Gericht, das seinen Namen wohl verdient: Der Geruch erinnert tatsächlich an alten Käse oder Schweinefutter - eine Erfahrung, die nicht jedem sofort ins Auge sticht. Doch hinter diesem intensiven Duft verbirgt sich eine überraschend leckere Delikatesse, die in Zhuzhou und Umgebung zu einem kulinarischen Kulturgut geworden ist.

Geschichte und Ursprung:

Der Stinketofus stammt ursprünglich aus Hunan, einer Provinz, die für ihre scharfen und gewürzigen Gerichte bekannt ist. Die genaue Herkunft des Gerichts bleibt jedoch ein Rätsel. Eine weit verbreitete Theorie besagt, dass der Stinketofus während der Song-Dynastie (960-1279) in einem Dorf namens Zhuzhou erfunden wurde. Damals war Tofu ein Grundnahrungsmittel, und die Einheimischen experimentierten mit verschiedenen Fermentationsmethoden, um den Tofu haltbarer zu machen. Dabei stießen sie auf eine Technik, bei der der Tofu in einer Mischung aus Milch, Reiswasser, Gemüse und Gewürzen fermentiert wurde.

Diese Fermentation verlieh dem Tofu einen einzigartigen Geruch und Geschmack - die Geburt des Stinketofus war vollzogen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Rezept weiter verfeinert, und heute gibt es viele Variationen des Gerichts, von mild bis extrem scharf.

Herstellung:

Die Herstellung von Stinketofus ist ein aufwendiger Prozess, der viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert. Zuerst wird frischer Tofu in mundgerechte Stücke geschnitten. Anschließend wird er in eine Mischung aus Milch, Reiswasser, Gemüse (meistens Salzzwiebeln, Ingwer, Knoblauch und Chili) und Gewürzen gelegt und für mehrere Tage fermentiert. Während der Fermentation entwickeln sich die charakteristischen Gerüche.

Die genauen Zutaten und Fermentationszeiten variieren je nach Rezept und Hersteller. Manche verwenden beispielsweise zusätzliche Zutaten wie Sojasauce oder Zucker, um den Geschmack zu verfeinern. Wichtig ist jedoch die kontrollierte Umgebung der Fermentation: Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen konstant gehalten werden, um einen gleichmäßigen Reifungsprozess sicherzustellen.

Nach der Fermentation wird der Tofu in heißem Öl gebraten oder frittiert, bis er knusprig goldbraun ist. Oftmals wird er anschließend noch mit einer Sojasauce-Chili-Mischung übergossen.

Geschmack und Textur:

Der Geschmack des Stinketofus ist so komplex wie seine Herstellung. Die Intensität des Geruchs variiert je nach Fermentationsgrad. Manche Sorten sind milder und erinnern an reifen Käse, während andere eine deutlich intensivere Note haben. Der Geschmack des fertigen Gerichts ist dann jedoch überraschend mild und komplex:

Geschmackskomponenten Beschreibung
Umami-Geschmack Durch die Fermentation entwickelt sich ein intensiver, herzhafter Umami-Geschmack, der an Pilze oder geröstete Nüsse erinnert.
Würzigkeit Die scharfen Gewürze wie Chili und Ingwer sorgen für eine angenehme Wärme, die den Geschmack aufregend macht.
Süße Eine leichte Süße durch Sojasauce oder Zucker rundet den Geschmack ab.

Die Textur des Stinketofus ist ebenfalls einzigartig. Durch das Frittieren wird der Tofu außen knusprig und innen weich. Die fermentierte Oberfläche löst sich beim Bissen leicht auf, was einen einzigartigen Genuss verspricht.

Kulinarische Vielfalt:

Stinketofus kann auf vielfältige Weise genossen werden. Er wird oft als Snack oder Vorspeise serviert, aber auch in anderen Gerichten verwendet, wie zum Beispiel:

  • Stinketofus mit Reisnudeln: In dieser Variante wird der Stinketofus über gekochten Reisnudeln gegossen und mit Sojasauce, Chiliöl und frischem Koriander garniert.
  • Stinketofus in scharfer Soße: Der Tofu wird in einer würzigen Sauce aus Chili, Knoblauch, Ingwer und Sichuan-Pfeffer mariniert und dann gebraten.
  • Stinketofus als Füllung für Baozi (Dampfbällchen): Hier wird der Stinketofus zusammen mit Gemüse wie Kohl oder Pilzen zu einem aromatischen Füllmaterial verarbeitet.

Fazit:

Der Stinketofus ist ein kulinarisches Abenteuer, das man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man die chinesische Küche kennenlernen möchte. Trotz des intensiven Geruchs bietet er eine überraschend angenehme Geschmackskombination. Wer offen für Neues ist und den Reiz der Exotik sucht, wird diese Spezialität aus Zhuzhou lieben lernen.

Denken Sie daran: Der Geruch mag zunächst abschreckend sein, doch hinter dieser “stinkenden” Fassade verbirgt sich ein köstlicher Leckerbissen. Lassen Sie sich überraschen!